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Tagungen und Kolloquien der Klassischen Archäologie 2013

Sein Kapital war die Zeit!
Johann Joachim Winckelmann (1717–1768)

Anton von Maron, Porträt Johann Joachim Winckelmann um 1767
Rijksmuseum Amsterdam

Anton von Maron, Porträt Johann Joachim Winckelmann um 1767 Rijksmuseum Amsterdam

Anton von Maron, Porträt Johann Joachim Winckelmann um 1767
Rijksmuseum Amsterdam

Hallescher Winckelmann-Tag 2013

Internationales Kolloquium anlässlich des 275. Jahrestages der Immatrikulation von Johann Joachim Winckelmann (1717–1768)

Mit Johann Joachim Winckelmann, 1717–1768, verbinden kulturell Interessierte und Engagierte die Begründung und Popularisierung der inzwischen breit aufgestellten Wissenschaften Archäologie und Kunstgeschichte. Winckelmann wird auch zu den geistigen Pionieren gezählt, die im 18. Jahrhundert eine erneute Renaissance der antiken Klassik in Architektur, bildender Kunst und Literatur, den Klassizismus bewirkt haben. Weil Winckelmann in damals neuer Art über die Kunst geschrieben und in neuer, persönlicher Weise zu den Kunstwerken geführt hat, darf er auch als einer der Stifter dessen genannt werden, was heute distanziert Kunstreligion genannt wird.

Wenn fast alle seiner Entdeckungen, Einsichten und Erkenntnisse fachlich auch längst überholt sind, so interessieren trans- und interdisziplinär immer noch seine steile Karriere, sein Lebenswerk und die Frage, wie beide im Laufe der Zeiten kommentiert, interpretiert und diskutiert worden sind. Denn der evangelische Schuhmachersohn aus Stendal brachte es im aufgeklärten Rom bis zum Bevollmächtigten des Papstes über alle antiken Kunstgüter im Kirchenstaat. Seine Werke, insbesondere seine „Gedanken über die Nachahmung“ (1755) – nicht über das Nachmachen! – und „Die Geschichte der Kunst des Alterthums“ (1764) wurden zu den schriftlichen Manifesten des Klassizismus und der Aufklärung. 1768 wurde der bestens vernetzte Gelehrte in Triest ermordet, was zu manchen Verschwörungstheorien geführt hat.

Eine der Stufen in Winckelmanns Karriere bildete Halle an der Saale. Hier war er zwischen 1738 und 1740 vier Semester lang in der Theologischen Fakultät eingeschrieben. Was hat den Schustersohn zum Studium gelockt? Wie hat er es zusammen mit seinen Kommilitonen betrieben? Hat ihm das Studium etwas gebracht? Von welchen Institutionen und Professoren hat er profitiert? Professoren, die alles andere als Archäologen und Kunsthistoriker waren – Theologen, Philosophen und Naturwissenschaftler nämlich! Was hat er mit dem angehäuften geistigen Kapital begonnen und wie hat er sich darüber ausgelassen, nachdem er zur Berühmtheit geworden war?

Veranstalter

Zum aktuellen Gedankenaustausch über Winckelmann, sein gelehrtes Vermögen und sein geistiges Erbe laden die Zentrale Kustodie, das Archäologische Museum, das Institut für Kunstgeschichte und Archäologien Europas sowie das Interdisziplinäre Zentrum zur Erforschung der Aufklärung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg auch dieses Jahr ein. Anlässlich der 275. Wiederkehr seiner Immatrikulation in Halle sprechen Alain Schnapp aus Paris, Hans-Dieter Zimmermann, Alexander Aichele und Sven Papstmann aus Halle, Christoph Schmälzle aus Berlin und Elisabeth Décultot aus Paris und Berlin über die Altertumswissenschaft, die Ästhetik und deren Vertreter in Halle und Leipzig zu Winckelmanns Studienzeit.

Veranstaltungsort

Das Kolloquium findet am Montag, den 29. April 2013, ab 13:30 Uhr in der Aula der Universität im Löwengebäude statt.

Programm

Flyer

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